Auszeichnung von hervorragenden Vermehrungsbetrieben für Saatgetreide 2023

Für Ihre Verdienste für die erstklassige Vermehrung von Saatgetreide, Gräser und
Großkörnige Leguminosen wurden vier niedersächsische Betriebe bereits im Rahmen der
70. Mitgliederversammlung am 8. Mai 2023 seitens des VNS und der
Landwirtschaftskammer Niedersachsen geehrt. Am 28. und 30.6. erhielten diese vier
Betriebe, im Folgenden alphabetisch genannt, im Rahmen einer Betriebsrundfahrt ein
hochwertiges Hofschild aus Messing (Bild1).

Die Gräflich Bernstorffschen Betriebe bewirtschaften in Gartow an der Elbe eine
landwirtschaftliche Nutzfläche von 803 ha unter ökologischen Bedingungen. Davon sind
460,9 ha Ackerfläche. Davon beträgt die Vermehrungsfläche 39,81 ha mit den
Vermehrungsfruchtarten Blaue Süßlupine, Futtererbse und Ackerbohne. Der Betrieb liegt am
Gartower See im Landkreis Lüchow-Dannenberg. Neben der Landwirtschaft wird auch
Forstwirtschaft betrieben und die historische Bausubstanz des Haupthauses wird in Teilen
auch für Veranstaltungs- und touristische Zwecke genutzt.
(Bild 2 von links nach rechts: stv.
Vorsitzender A.-K. Lauenstein, Verwalter Carl-Philipp Dicke-Wentrup, Graf Bernstorff,
Vorsitzender VNS A. Brammer).

Der Betrieb Wilhelm Günther, ansässig in Hanstedt II bei Uelzen arbeitet unter
konventionellen Bedingungen auf einer landwirtschaftlichen Nutzfläche von 120 ha mit einer
Ackerfläche von 85 ha. Die Vermehrungsfläche liegt bei 36 ha mit den
Vermehrungsfruchtarten Winterweizen, Winterroggen und Wintergerste. 35 ha Grünland
werden für 80 Milchkühe plus Nachzucht bewirtschaftet. Im letzten Jahr wurde die SilomaisErnte
auf dem Betrieb für einen Youtube-Kanal mit der Kamera begleitet. Alle Flächen
können beregnet werden.
(Bild 3: A. Brammer, Wilhelm Günther, A.-K. Lauenstein, Torben
Stecker VO-Firma VSE/Geno-Saaten).

Die Peper GbR hat ihren Betrieb in Marxen mit einer landwirtschaftlichen Nutzfläche von 150
ha. Ein Drittel der Flächen werden für die Vermehrung genutzt und außerdem noch 15 ha an
Pflanzkartoffeln vermehrt. Vermehrt werden die Fruchtarten Hafer und Wintergerste. Die
GbR besteht zwischen den Eheleuten Ruth und Dieter Peper. Neben dem Standort in
Marxen konnte 1990 auch der Betrieb in Bad Doberan wieder aufgenommen werden. Nach
Aufgabe der Milchviehhaltung in 2009, stieg die Peper GbR in die Getreidevermehrung ein.
Die zum Betrieb gehörende Forstwirtschaft wird durch den Partner der Tochter betrieben und
generiert im eigenen Sägewerk weitere Wertschöpfung.
(Bild 4: A. Brammer, Vater Dieter
Peper und Tochter in der Mitte mit dem Schild, A.K. Lauenstein, zwei Mitarbeiter).

Die Wirtschaftsbetriebe Meppen (WBM) bei Lathen im Emsland sind der Bundesanstalt für
Immobilienaufgaben unterstellt. Die WBM bewirtschaften eine landwirtschaftliche Nutzfläche
von1970 ha, wovon 1832 ha als Ackerfläche genutzt werden und davon auch seit einigen
Jahren 182 ha ökologisch bebaut werden. Die Vermehrung mit den Fruchtarten
Wintertriticale, Hybridroggen und Hybridgerste erfolgt auf 457 ha und werden auch selbst
aufbereitet. Die Wirtschaftsbetriebe Meppen an der Deutsch-Niederländischen Grenze sind
seit 1957 Staatsbetrieb. Zuvor wurden sie als Kruppsche Güter nach ihrer Gründung 1930
bewirtschaftet. Von den ehemals sieben Gütern wird jetzt noch das Gut Rupennest und Teile
vom Gut Cuntzhof genutzt, wobei letzteres ausschließlich als Kartoffellager dient. Seit Mitte
der 1970er Jahre wird Vermehrung betrieben. Die Wirtschaftsbetriebe Meppen haben selbst
VO-Status. Nahezu das gesamte Gelände wird zeitweilig, also i.d.R. tagsüber, für
Schießzwecke der Bundeswehr genutzt, was besondere Herausforderungen für die
Bewirtschaftung aber auch für die Saatenanerkennung beinhaltet.
(Bild 5: Betriebsleiter WBM
Martin Möllering, Frau Dr. Christina Müller, Abteilungsleiterin in der Bundesanstalt für
Immobilienaufgaben) .

Eingeflossen in die Bewertung sind alle Vermehrungsschläge der Betriebe mit allen
gesetzlich vorgeschrieben Qualitätskriterien wie Sortenreinheit, Freiheit von Besatz,
Gesundheit und wie bei den WBM, die das Getreide selbst aufbereiten, Keimfähigkeit,
Reinheit, Besatz etc. Hier hatten die Betriebe sich die Note sehr gut erarbeitet und machen
somit auch Werbung für hervorragendes Saatgut aus Niedersachsen. Diese Auszeichnung
wird seit vielen Jahren jährlich verliehen.

Zurück